Wozu eine Visions-Suche?

Sie ist ein radikaler Weg, das eigene Seiende, die vordergründige Existenz im Spiegel Gottes anzusehen und damit in eine zutiefst wesenhafte Resonanz zu gehen. Sich auszusetzen in all seiner Heimatlosigkeit und all seinem Zweifel an DAS.

 

Der Psychologe Victor Frankl schildert seinen Prozess des nach Innen-Durchbrechens, der Hingabe in KZ:

„Du stehst im Graben bei der Arbeit; grau ist die Morgendämmerung um dich, grau ist der Schnee, grau sind die Lumpen, in welche wir zitternde Gestalten gewickelt sind; grau die schmutzigen Gesichter….

Zum tausendsten Mal ringst du um eine Antwort, ringst du um den Sinn deines Leidens, deines Opfers – um den Sinn dieses langsamen Sterbens.

In einem letzten Aufbäumen fühlst du, wie dein Geist über diese ganze trostlose und sinnlose Welt hinausdringt und auf deine Fragen um einen Sinn zuletzt von irgendwoher die ein sieghaftes „Ja!“ entgegenjubelt.

„et lux in tenebris lucet“ „..und das Licht leuchtet in der Finsternis…“

Aus: „Trotzdem Ja zum Leben sagen“

 

 

In Sofies Welt verliert Sofie anhand von Grundfragen (wer bin ich? Wie verstehe ich die Welt? Woher entstammt alles?) das Interesse am Kartenspielen und Federball.

 

Es gibt einige Menschen, die sich für Politik und wiederum andere, die sich für Sport oder Karriere interessieren. Andere für Pferde oder Spielsachen.

Gibt es etwas, was alle wirklich ausnahmslos alle angeht?


Was ist das wichtigste im Leben?

Für einen Hungernden etwas zu essen.

Für ein Frierender die Wärme.

Für einen Vereinsamten das liebevolle Getragenwerden in Gemeinschaft.

 

Wenn alle Grundbedürfnisse befriedigt sind – was dann?

Oft kreist das Leben um die Besorgung und Sicherung der Grundbedürfnisse und wenn diese gestillt sind, weitet man diese aus, um sich nicht der nächst anstehenden Frage stellen zu müssen. Das ist der Vorgang der Verstrickung.

Für diesen innersten Raum zu betreten bedarf es schon auch einmal die Versöhnung mit dem Leben der Welt.

Die Innenforschung ist in dem Sinne nicht eine therapeutische Arbeit.

  

Im Versöhntsein taucht die Frage nach Philosophie auf. Dies ist kein willkürliches Interesse wie Briefmarkensammeln oder Hobbys. Es ist der Ruf des Innersten. Wenn man diesen ignoriert bleibt eine tiefe Unruhe in uns - die Ahnung, am Wesentlichen vorbeizuleben.

 

Wenn man nichts hat, auf das man freudvoll und voller Faszination zugehen kann, kommen die Dinge aus der Umgebung auf einem zu. So lebt man ein passives Leben als Reaktion auf fluktuierende Umstände im Aussen.