Schutzlos glücklich

Zu oft dekorieren wir die Gefängnismauern und schmückt die Gitterstäbe, das heisst man legitimierte das, was einem von der Weite der Freiheit abtrennt. Wenn man dies zu bemerken beginnt, wird in der Seele eine gewaltige Empörung erwachen über diese ungeheure Limitierung und Einschränkung, die uns die Konditionierungen schenkten. In der Visionssuche lernt man den Ansatz, dass man sich der Angst in die Arme wirft, um dann auch da die Aufgehobenheit von Radha-Krishna zu erfahren. Man wäre einfach nie auf eine solche Idee gekommen, denn die Angst hatte einen umhergetrieben... auch solche Angststrukturen, die unbewusst in uns wirkten. 
Angst treibt die Zivilisation an. Das, was wir unsere Wohnungen und Häuser nennen, sind eigentlich Abschottungen und Einriegelungen. Man schliesst die Läden zu, damit man die Nacht nicht sehen muss, um die kleine traute Heimeligkeit zu geniessen. Die Natur betrachtet man als ein Objekt, das schön geordnet zu unserem ästhetischen Geniessen da sei. Wir erleben dann das Leben nur aus der distanzierten Lehnstuhlposition. 
Doch wenn man gänzlich schutzlos und auf sich selbst zurückgeworfen, enthoben von allem sozialen und medialen Verbundensein ohne irgendwelche alten Schutzhüllen fastend in die Einsamkeit der wilden Natur geht, setzt man sich den allergrössten Ängsten aus. Man durchtrennt die Nabelschnur zur Zivilisation und tritt aus der kulturellen Trance heraus. Dort beginnt diese Transformation, die in diesem Bruch erst einmal Initialzündung erhält... dann sind es nicht mehr nur interessante spirituelle Konzepte, sondern direkte Erfahrung.